Schwerhörigkeit und Demenz
Mehre Studien aus den USA und Deutschland teilen in ihren Befunden die Feststellung eines Zusammenhanges von Hörverlust und Demenzerkrankung. Die Altersschwerhörigkeit wird dabei sogar als der größte beeinflussbare Risikofaktor für Demenz herausgestellt. Laut der Johns Hopkins Universität sind Menschen mit einer leichten unbehandelten Hörschwäche verglichen mit Normalhörenden einem doppelt so hohem Demenzrisiko ausgesetzt. Bei einer hochgradigen unbehandelten Schwerhörigkeit wird von einer Verfünffachung dieses Risikos ausgegangen.
Schwerhörigkeit und Demenz Zusammenhang
Schwerhörigkeit schleicht sich im Alter häufig langsam ein, wodurch sie oftmals nicht direkt erkannt wird. Hauptursache hierfür ist das Verkümmern der Haarzellen, die für die Schallaufnahme sowie die Übersetzung des akustischen Reizes in elektrische Signale sorgen. Somit wird die Signalübertragung eingeschränkt und das Hörvermögen leidet, vor allem im hohen Frequenzbereich.
Zur Folge hat der Hörverlust meist eine Abkapselung der Betroffenen. Soziale Isolation reduziert wiederum die kognitiven Reize, denen eine Person ausgesetzt ist. Der genaue Zusammenhang ist noch nicht gänzlich geklärt und wird noch immer wissenschaftlich untersucht. Angenommen werden bisher durch den Hörverlust bedingte Veränderungen im Gehirn. Grund hierfür ist potenziell die starke Konzentration, die Hörgeschädigte zum Verstehen aufwenden müssen. Andere Funktionen des Hirns könnten hierdurch vernachlässigt werden.
Besonders betroffen scheinen vor allem die Hirnrinde und der Hippocampus zu sein. Also die Areale, die als Schnittstelle zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis fungieren. Zusätzlich gewöhnt sich das Gehirn mutmaßlich an das verminderte Hörvermögen, wodurch der Abbau letzteren beschleunigt wird.
Kann Schwerhörigkeit zu Demenz führen?
Ja, die aktuelle Forschungslage liefert zahlreiche Belege für einen Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und Demenz. Allerdings kann der negative Einfluss einer Hörschwäche aktiv minimiert werden. Um Demenz vorzubeugen, muss ein Hörverlust schnell erkannt werden, damit ebenso schnell mit einer Behandlung durch Hörgeräte begonnen werden kann. Folglich ist die regelmäßige Hörvorsorge zum Erkennen einer Höreinschränkung als ein aktiver Schritt zum Verhindern einer Demenz anzusehen. Frühe Anzeichen sollten stets ernst genommen und fachkundig überprüft werden.